Netzwerk Jugendhaus Buer e. V. in Hannover vom „Bündnis für Demokratie und Toleranz“ geehrt – Lob von Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz

von Jürgen Krämer, Stadt Melle


Während eines Festaktes im Mosaiksaal des Neuen Rathauses in Hannover hat das „Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt“ (BfDT) am Donnerstagabend zehn Vereine, Verbände und Institutionen aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen für ihr zivilgesellschaftliches Engagement in Deutschland ausgezeichnet – darunter das Netzwerk Jugendhaus Buer e. V. für dessen Buchprojekt „Angekommen – Buer und seine Gastarbeiter“.

 „Sie fördern das Miteinander in unserem Land – und zwar auf ihre eigene, besondere Weise. Und Sie schützen damit unsere demokratischen Werte", würdigte die Niedersächsische Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz in ihrer Laudatio die Leistungen der Preisträger. Dieser Schutz sei an vielen Orten und insbesondere dann unverzichtbar, wenn demokratische Werte missachtet, Menschenrechte negiert oder die Gleichwertigkeit von Menschen in Frage gestellt würden.

 

„Das wirksamste Mittel gegen Rechtsextremismus und für ein gutes Miteinander in unserer Gesellschaft ist – und davon bin ich zutiefst überzeugt – ein Engagement für Demokratie und Toleranz", betonte Antje Niewisch-Lennartz nicht zuletzt vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingssituation und vor fremdenfeindlichen Übergriffen, zu denen es gerade in jüngster Zeit in verschiedenen Orten Deutschlands gekommen war.


Dr. Gregor Rosenthal, Leiter der Geschäftsstelle des BfDT, lobte in seiner Ansprache die Initiativen und Projekte im Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“: „Wir versuchen vor allem Projekte zu identifizieren, die nachahmbar und übertragbar sind. Das ist uns auch dieses Mal gelungen“. Der Bürgermeister und Ratsvorsitzende der Stadt Hannover, Thomas Hermann, zeigte sich ebenfalls begeistert von den prämierten Projekten. Für ihn stand fest: „Die plurale Demokratie lebt davon, dass sich Menschen – wie die heutigen Preisträger – für ein friedliches Miteinander einsetzen.“

Im weiteren Verlauf des Festaktes stellten Ursula Thöle-Ehlhardt und Vahdettin Kilic den Anwesenden das Buchprojekt „Angekommen – Buer und seine Gastarbeiter“ schlaglichtartig vor. Kilic erinnerte daran, dass dieses Vorhaben aus einer Ausstellung hervorgegangen sei, in der verschiedene Gastarbeiter der ersten Generation porträtiert worden waren. „Das oberste Ziel unseres Projektes bestand darin, Menschen zusammenzuführen und Vorurteile abzubauen“, machte Thöle-Ehlhardt deutlich. Sowohl für die beteiligten Jugendlichen als auch für die beteiligten früheren Gastarbeiter sei die Umsetzung des Buchprojektes „eine spannende Erfahrung gewesen, die niemand von ihnen missen möchte“. Ursula Thöle-Ehlhardt dankte abschließend vor allem der Lindenschule Buer für die ausgesprochen nette Kooperation, und all denjenigen, die einen Beitrag mit Rat, Tat und finanziellen Zuwendungen zum Gelingen des Vorhabens beitrugen, darunter die Robert-Bosch-Stiftung, die Stiftung der Sparkassen im Landkreis Osnabrück, die Stadt Melle, der Heimatbund Osnabrücker Land e. V., der Heimat- und Verschönerungsverein Buer e. V., die Bueraner Landfrauen und der Landschaftsverband Osnabrücker Land e. V.

Zu den geladenen Gästen, die dem Netzwerk Jugendhaus Buer und den beteiligten Jugendlichen an diesem Abend zu diesem nicht alltäglichen Preis gratulierten, zählten auch der Erste Kreisrat Stefan Muhle, der Integrationsbeauftragte des Landkreises Osnabrück, Werner Hülsmann, der Meller Bürgermeister Reinhard Scholz und Vorstandsmitglied Jürgen Krämer, der die Grüße des Heimatbundes Osnabrücker Land und des Heimat- und Verschönerungsvereins Buer übermittelte. Alle vier Gratulanten zeigten sich erfreut darüber, dass sich mit bereits das nächste Buchprojekt in Vorbereitung befinde – und zwar zum Thema „Frauen in der Gastarbeitergeschichte“.

Meldung vom 04.09.2015