Mit kreativen Aktionen anderen eine Freude bereiten

Engagement der Mädchen im Corona-Alltag

Der Mädchentag am Jugendwagon in Buer ist bekannt für seine vielfältigen kreativen Ideen und Projekte. Mit Hingabe wird gebastelt, gemalt, gestaltet - Alltagsmaterialien stehen hoch im Kurs und Glitzer, gerne in rosa und gold, wird eigentlich bei jeder Aktion irgendwie genutzt.

Weihnachtswerkstatt

Weil in diesem Jahr Corona bedingt die Nikolauszentrale im Ort erstmalig nach fast 20 Jahren ausfallen musste, entstand bei den Mädchen die Idee, dass sie gerne auf andere Art und Weise Menschen eine kleine Freude in der Vorweihnachtszeit bereiten möchten. 

 

 

Am Mädchentag wurde im Jugendwagon eine kleine Weihnachtswerkstatt eingerichtet. Mit großer Begeisterung wurden Steine mit Schutzengelmotiven liebevoll bemalt und bunte Tannenbäume aus Holzstäben oder Zweigen gebastelt. “Wir möchten mit unserer Aktion einigen älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern in Buer, die nicht mehr so mobil sind und oft nicht mehr aus dem Haus kommen, etwas Freude und Ablenkung vom tristen Corona-Alltag schenken“, äußerten sich die Mädels und Annegret Tepe vom Jugendwagon, die seit Jahren den Mädchentag mit kreativen Aktivitäten gestaltet.

 Begeistert und mit ganz viel Eifer und Freude dabei sind: Amelie, Nele, Marlene, Mia, Nele, Vivien, Mirijam, Nela, Melina, Hannah und Pia. Ca. 70 Tüten, je mit einem handgemalten Schutzengel und einem gebastelten Tannenbäumchen, geschmückt mit Tannengrün - und auch Glitzer - und einer netten Karte darin wurden liebevoll gepackt. Die Mädchen hatten den Wunsch, mit ihren netten Basteleien älteren Mitmenschen in Buer und drumherum, die noch in ihren eigenen Wohnungen leben und vielleicht nicht so viele Kontakte haben, die krank sind oder viel alleine, eine kleine Freude zu bereiten.

Ambulanter Pflegedienst der Diakonie als Überbringer

Spontane Unterstützung bei der Verteilung dieser Überraschungspäckchen erhielt das Team vom Jugendwagon vom Ambulanten Pflegedienst der Diakonie. „Der ambulante Pflegdienst ist im direkten Kontakt mit Menschen, denen es gerade vielleicht nicht so gut geht. Sie können gut einschätzen, für wen unsere Aktion vielleicht ein kleines Licht ins Herz zaubert.“, freut sich Uschi Thöle-Ehlhardt vom Team Jugendwagon über die nette Unterstützung beim Verteilen. Sandra Senftleben erklärte sich für die Diakonie gerne bereit, die Organisation für die Verteilung der netten Geschenke zu übernehmen: „Wir sehen in unserer Versorgung immer wieder, wie sehr die Kontaktbeschränkungen auch gerade älteren und kranken Menschen zu schaffen machen und viele einfach noch mehr vereinsamen. Und da sind wir gerne „Übermittler“ einer so tollen Geste.“

Was sagen die Mädchen?

Mia findet die Aktion super und malt fleißig weiter. Sie möchte auch ihrer Oma einen Engel schenken. Die liebt nämlich Engel und glaubt ganz fest an Gott. Mia wünscht sich, dass der Schutzengel ihre Oma beschützt und glücklich macht.

Vivien findet die Aktion einfach nur cool: „Die Schutzengel passen auf die älteren Menschen auf und helfen dabei, dass sie sich nicht so einsam fühlen.“

Nele kann wegen der Corona-Pandemie zurzeit ihre Uroma nicht besuchen. Sie weiß, dass diese sich genau wie alle anderen Beschenkten sich über einen Schutzengel total freuen würde.

Amelie kann im Moment ihre Oma auch nicht sehen: „Ich schicke ihr einen Engel mit der Post. Der Schutzengel soll ihr Gutes bringen und sie beschützen.“

Foto: Vivien findet die Aktion "voll cool"

100 Glückskäfer für das Seniorenheim

 

Die Aktion „100 Glückskäfer für 100 Tage Besuchseinschränkungen in Seniorenheimen“, die sie zu Beginn des ersten Lockdowns für den Wiehengebirgshof gestartet haben, sorgte für große Freude und einige feuchte Augen bei Bewohnerinnen und Bewohnern, aber auch bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. 

Aktion "Wandersteine"

Aber die Mädchen basteln nicht nur für sich selbst und ihr direktes Umfeld, sondern oft haben sie auch andere Menschen im Kopf, die sie gerne mit netten Dingen überraschen – Menschen, denen es nicht so gut geht, Menschen, die eine Aufmunterung gebrauchen können, oder die sich einfach über eine nette Geste freuen – für ein nettes Miteinander zwischen den Menschen.

Schon häufiger hat sich die Gruppe mit den sog. bunten „Wandersteinen“ in Buer und Umgebung bemerkbar gemacht, die die Finderin oder der Finder entweder behalten oder auch selbst wieder ‚auswildern‘ können.