Mitgenommen - Aufwachsen zwischen zwei Welten

veröffentlicht im Dezember 2022

Das Projekt zum Erleben der Kinder und Jugendlichen aus den damaligen Gastarbeiter-Familien ist nun nach fast dreijähriger Laufzeit - mit Corona bedingter Verlängerung - beendet. Alle Materialien - das Buch (240 Seiten stark), sowie die Ausstellungsmaterialien mit großen Displays, auf denen wir zentrale Themen aus den vielfältigen Erzählungen unserer Interviewpartnerinnen und -partner aufgreifen, und die Rollups mit Kurzvorstellungen der Zeitzeugen - sind nun fertig gestellt.  

Weitere Informationen gibt es hier...

Nachgekommen - Frauen in der Gastarbeitergeschichte

veröffentlicht im November 2017

Angekommen - Buer und seine Gastarbeiter

veröffentlicht im April 2014

Innenminister Boris Pistorius besucht Ausstellung

 

Der Niedersächsische Innenminister Boris Pistorius besuchte im Rahmen der 850-Jahr-Feier der Stadt Melle die Ausstellung zur lokalen Gastarbeitergeschichte des Netzwerk Jugendhaus Buer e.V. . Im Gemeindehaus der Petri-Gemeinde präsentierte der Verein erstmalig gleichzeitig beide Ausstellungen zu den Projekten „Angekommen – Buer und seine Gastarbeiter“ und „Nachgekommen – Frauen in der Gastarbeitergeschichte“.

 

Uschi Thöle-Ehlhardt bedankte sich bei der Volksbank eG und bei der Stadt Melle, die die finanziellen Mittel zur Anschaffung einer zweiten Präsentationswand bereitgestellt hatten.

„Das gemeinsame Aufwachsen mit Kindern aus Gastarbeiterfamilien war für mich in meiner Jugend im Osnabrücker Stadtteil Schinkel eine Selbstverständlichkeit. Wir gingen gemeinsam zur Schule, wir waren gemeinsam im Sportverein und haben uns nachmittags getroffen. Da ging es nicht darum, wer kommt aus Portugal, aus Spanien, aus Jugoslawien oder aus Deutschland. Das Wort Integration kannte damals keiner. Wir waren alle Kinder in unserem Stadtteil.“ Deutschland sei ein Land mit Einwanderung – und das sei gut so, betonte der Minister. Schließlich hätten auch Deutsche von der Aufnahme fremder Länder profitiert. „Auch die Norddeutschen, die nach Amerika gingen, weil es für sie hier keine Arbeit und keine Zukunft gab, haben sich ihr Kultur dort in Teilen erhalten – natürlich haben sie auf der anderen Seite des Atlantiks Plattdeutsch gesprochen und sich mit denjenigen getroffen, die das auch verstanden.“ Auch wir sollten begreifen, dass es nicht gefährlich ist, wenn Menschen, die zu uns kommen, sich einen Teil ihrer Kultur bewahren.

Deshalb seien die Projekte des Jugendvereins, in denen die jungen Leute sich mit den kulturellen Wurzeln von Menschen beschäftigen, die seit über 50 Jahren zu unserer Gesellschaft dazu gehören, so wichtig. „Unsere Gesellschaft ist vielfältig und bunt – das war sie immer schon. Genau diese Vielfältigkeit macht unsere Gesellschaft aus. Wenn Jugendliche diese Wurzeln besser kennen und verstehen lernen, ist das für alle gut – und deshalb sind diese Projekte so wertvoll.“ Boris Pistorius bedankte sich ausdrücklich für das große Engagement des Vereins zum besseren Verständnis zwischen den Kulturen und die besondere Idee, junge und ältere Menschen quer durch die Kulturen miteinander ins Gespräch zu bringen.